Konrad Adenauer Preis 2010 in Bronze
Der Konrad-Adenauer-Preis in Bronze geht an die katholische Propsteigemeinde St. Trinitatis in Leipzig. Die Gemeinde wird für ihr Vorhaben geehrt, den Neubau ihrer Kirche und eines Gemeindezentrums nach Jahren der gezielten geographischen wie inhaltlichen Verdrängung in der Leipziger Innenstadt zu wagen. Vorgeschlagen wurde die Gemeinde durch die KPV Sachsen.
Die alte Kirche musste 1954 aufgrund massiver Zerstörung durch den Krieg gesprengt werden. Die Gemeinde hat sich das Ziel gesetzt, mitten in Leipzig eine neue Kirche zu bauen, um dort geistigen und geistlichen Halt zu vermitteln. In der Stadt, in der nur vier Prozent der Einwohner katholisch sind und nur ca. 20 Prozent der Einwohner einer Religionsgemeinschaft angehören, will die Gemeinde auf eigene Kosten und aus Spendengeldern ihr Zentrum bauen, das allen Einwohnern und Besuchern Leipzigs offen stehen soll. Mit zusätzlichen Angeboten des Gemeindezentrums wie zum Beispiel einem Lesecafé will die neue Propstei alle Menschen in der Stadt ansprechen.
Viele Gemeindemitglieder engagieren sich sowohl auf kommunaler Ebene als auch für die Glaubensgemeinschaft ehrenamtlich. So sind seit der Planungsphase des Projekts verschiedene Gremien entstanden wie zum Beispiel der Kirchbauförderverein. Die Gemeinde beteiligte sich aktiv am Gesamtprozess, u.a. durch die Entsendung von Jurymitgliedern in den öffentlich ausgeschriebenen Architekturwettbewerb oder die Mitarbeit bei der Baukommission, die vor allem die Zusammenarbeit der Gemeindemitglieder mit der Stadtverwaltung, Ämtern und Firmen koordiniert. Gleichzeitig gibt es ein hohes Engagement bei der Akquise von Drittmitteln.
Das Projekt ist ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt und wird von den klassischen Trägern der kommunalen Selbstverwaltung begrüßt und anerkannt. Das Vorhaben der Gemeinde zeugt von Mut und aktiver Bürgerschaft. Mit ihrem Projekt und dem Engagement der Gläubigen wird das Gemeinwesen gestärkt.